Der Bayerische Landesstudierendenrat fordert die Abschaffung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer*innen

PRESSEMITTEILUNG

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) spricht sich entsch­ieden gegen die seit dem 1. Jan­u­ar 2023 durch das Bay­erische Hochschulin­no­va­tion­s­ge­setz ermöglichte Ein­führung von Stu­di­enge­bühren für Nicht-EU-Studierende aus und fordert deren sofor­tige Abschaf­fung an bay­erischen Hochschulen. Diese Gebühren wider­sprechen dem Prinzip der Chan­cen­gle­ich­heit und belas­ten inter­na­tionale Studierende unver­hält­nis­mäßig.

Seit dem Inkraft­treten des Geset­zes kön­nen bay­erische Hochschulen von Studieren­den aus Nicht-EU-Län­dern Gebühren erheben. Dies führt nicht nur zu finanziellen Belas­tun­gen für die Betrof­fe­nen, son­dern min­dert auch die Attrak­tiv­ität Bay­erns als inter­na­tionalen Stu­di­en­stan­dort und schreckt poten­zielle Fachkräfte der Zukun­ft ab. Die Gebühren resul­tieren aus unzure­ichen­der staatlich­er Finanzierung und man­gel­n­dem Engage­ment für Bil­dungs­gerechtigkeit.

„Inter­na­tionale Studierende, die oft nur begren­zte finanzielle Mit­tel haben, ste­hen unter enormem Druck“, stellt Nils Weber, Sprech­er des BayStu­Ra, fest. „Die insta­bilen glob­alen Entwick­lun­gen, zeigen deut­lich, dass Stu­di­enge­bühren keine zuver­läs­sige Finanzierungsquelle sind.“ Diese Gebühren riskieren, qual­i­fizierte Tal­ente abzuschreck­en, was den Fachkräfte­man­gel weit­er ver­schär­fen würde. Zudem leis­ten zahlre­iche inter­na­tionale Studierende, die nach Abschluss ihres Studi­ums im Land verbleiben, einen wesentlichen Beitrag zur Sta­bil­isierung des Arbeits­mark­tes. „In Baden-Würt­tem­berg zeigen sich die abschreck­enden Auswirkun­gen der Stu­di­enge­bühren: Während im übri­gen Bun­des­ge­bi­et die Zahl der inter­na­tionalen Studieren­den gestiegen ist, nimmt sie hier ab“, erk­lärt Sascha Well­mann, vom freien zusam­men­schluss von student*innenschaften (fzs).

„Stu­di­enge­bühren sind nicht nur finanzielle Bar­ri­eren, son­dern sig­nal­isieren auch eine Abkehr von der Offen­heit und Diver­sität unser­er Hochschul­land­schaft“, betont Jakob Sehrig, Sprech­er des BayStu­Ra. „Wir müssen Bar­ri­eren abbauen, nicht erricht­en, um den essen­ziellen wis­senschaftlichen und kul­turellen Aus­tausch zu fördern, der unsere Gesellschaft und Wirtschaft maßge­blich voran­bringt“, fasst Isabel­la Hen­nessen, Sprecherin des BayStu­Ra, zusam­men.

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat fordert den Freis­taat Bay­ern auf, einen umfassenden Finanzierungs­plan zu entwick­eln, der Stu­di­enge­bühren obso­let macht und die Hochschul­bil­dung für alle zugänglich hält.

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