Der Bayerische Landesstudierendenrat fordert sprachliche Freiheit an Bayerns Hochschulen

PRESSEMITTEILUNG

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) spricht sich entsch­ieden gegen den Beschluss der Bay­erischen Staat­sregierung aus, die Ver­wen­dung von Gen­der­sprache in der offiziellen Hochschulkom­mu­nika­tion zu unter­sagen. Diese Entschei­dung wider­spricht dem Prinzip der Inklu­sion und Chan­cen­gle­ich­heit und ignori­ert die Bedürfnisse viel­er Mit­glieder der Hochschul­ge­mein­schaft, ins­beson­dere solange keine adäquate Alter­na­tive geboten wird.

„Sprache bee­in­flusst unser Denken und Han­deln“, betont Jakob SehrigSprech­er des BayStu­Ra. „Indem wir gen­der­sen­si­ble Sprache ver­wen­den, schaf­fen wir ein inklu­siveres Umfeld, in dem sich alle Mit­glieder der Hochschul­ge­mein­schaft respek­tiert und ange­sprochen fühlen.“

Die Ver­wen­dung gen­der­sen­si­bler Sprache, zum Beispiel in Form von Bin­nen­ze­ichen, ist ein wesentlich­er Schritt zur Sicht­bar­ma­chung geschlechtlich­er Vielfalt. Tra­di­tionelle For­mulierun­gen wie „sehr geehrte Damen und Her­ren“ oder das gener­ische Maskulinum („Wis­senschaftler“) ignori­eren nicht-binäre Per­so­n­en und ver­stärken Geschlechter­stereo­type.

„Gen­der­sen­si­ble Sprache ist ein wichtiger Baustein, um Diskri­m­inierung abzubauen und Gle­ich­berech­ti­gung zu fördern“, erk­lärt Isabel­la Hen­nessen, Sprecherin des BayStu­Ra. „Beson­ders an Hochschulen müssen wir auch in der Sprache der Diver­sität unser­er Gemein­schaft gerecht wer­den, um eine vielfältige und gerechte Bil­dungs­land­schaft zu schaf­fen.“

Seit der rechtlichen Anerken­nung des drit­ten Geschlecht­sein­trags „divers“ in Deutsch­land ist es uner­lässlich, auch nicht-binäre Per­so­n­en sprach­lich einzubeziehen. „Es ist unsere Ver­ant­wor­tung, eine Sprache zu wählen, die alle Men­schen ein­schließt“, so Nils Weber, Sprech­er des BayStu­Ra. „Nur so kön­nen wir sich­er­stellen, dass nie­mand auf­grund der eige­nen Geschlecht­si­den­tität unsicht­bar gemacht wird.“

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat fordert die Bay­erische Staat­sregierung auf, sprach­liche Frei­heit­en zu wahren und ein Ver­bot von Gen­der­sprache aufzuheben. Anstatt Vor­gaben zu machen, sollte die Nutzung ein­er inklu­siv­en Sprache gefördert wer­den, um alle Mit­glieder der Gesellschaft aus­drück­lich einzu­binden und zur Chan­cen­gle­ich­heit beizu­tra­gen.

Nach oben scrollen