Der Bayerische Landesstudierendenrat setzt sich auf der Bundesebene, in Zusammenarbeit mit anderen Landesstudierendenvertretungen und/oder anderen Verbünden für folgendes ein:
Eine zukunftsorientierte Hochschulpolitik muss sicherstellen, dass Studierende unabhängig von ihrer Bildungsbiografie faire und gleichwertige Rahmenbedingungen vorfinden. Die derzeitige Regelung zur studentischen Krankenversicherung stellt für viele Studierende eine erhebliche Belastung dar.
Aktuell endet der Anspruch auf die Familienversicherung mit Vollendung des 25. Lebensjahres, und ab dem 30. Lebensjahr entfällt der Zugang zur vergünstigten studentischen Krankenversicherung vollständig. Diese Regelungen schaffen unnötige Hürden für viele Studierende und widersprechen den realen Bildungsbiografien, die durch den Bologna-Prozess, berufliche Phasen oder andere persönliche Umstände zunehmend divers geworden sind. Daher fordern wir:
Verlängerung der studentischen Krankenversicherung über das 30. Lebensjahr hinaus: Die Altersgrenze von 30 Jahren ist nicht mehr zeitgemäß und sollte in dieser Form abgeschafft werden. Insbesondere Studierende in längeren Studiengängen oder solche, die nach einer beruflichen Tätigkeit ins Studium einsteigen, werden durch diese starre Regelung massiv benachteiligt. Die Möglichkeit, von der vergünstigten studentischen Krankenversicherung zu profitieren, muss erweitert werden, um den vielfältigen Lebensrealitäten Rechnung zu tragen, solange ein kontinuierlicher Studienfortschritt gewährleistet ist.
Anpassung der Altersgrenze für die Familienversicherung: Die Regelung, Studierende ab dem 25. Lebensjahr aus der Familienversicherung auszuschließen, setzt viele unter unnötigen finanziellen Druck – vor allem, da zeitgleich auch das Kindergeld wegfällt. Diese Altersgrenze wird den Lebensrealitäten von Studierenden, die beispielsweise eine Ausbildung abgeschlossen oder aus anderen Gründen erst später ein Studium aufgenommen haben, nicht gerecht. Sie sollte politisch geprüft und an die Vielfalt moderner Bildungswege angepasst werden.
Die bestehenden Altersgrenzen schaffen unnötige finanzielle Unsicherheiten und erschweren es vielen, ihr Studium erfolgreich abzuschließen. Die aktuellen Regelungen widersprechen den Anforderungen einer modernen und durchlässigen Bildungslandschaft und müssen dringend überarbeitet werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Studierenden unabhängig von ihrer Biografie die gleichen Chancen auf eine erfolgreiche Hochschulbildung erhalten.