Deutschlandticket sicher – Mobilität bezahlbar halten

PRESSEMITTEILUNG

„Wenn der Bund es nicht bezahlt, dann muss es [das Deutsch­landtick­et] fall­en — ganz ein­fach“, so äußert sich Min­is­ter­präsi­dent Söder auf Nach­frage zum Deutsch­landtick­et [1]. Aus­sagen wie diese und aktuelle Entwick­lun­gen in der Poli­tik geben Grund zur Sorge, dass das Deutsch­landtick­et vor dem Aus ste­ht. Dabei ist das Tick­et eine absolute Erfol­gs­geschichte, die zahlre­ichen Per­so­n­en in Deutsch­land das Pen­deln vergün­stigt und die Mobil­ität vere­in­facht hat. Gün­stige Mobil­ität, ermöglicht durch ein Deutsch­landtick­et – und für Studierende ins­beson­dere durch die ermäßigte Vari­ante – schafft soziale Gerechtigkeit und ermöglicht ins­beson­dere in Bal­lungsräu­men Ent­las­tung für Wohn­raum, da die Anreise aus weit­er­er Ent­fer­nung bezahlbar wird.

Die Studieren­den­vertre­tun­gen aus Bund und Län­dern fordern daher geschlossen eine Fort­führung des Ermäßi­gung­stick­ets und der grund­sät­zlichen Finanzierung des 49 €-Tick­ets: „Hier­für müssen Bund und Län­der gle­icher­maßen ihren Anteil tra­gen. Hier darf nicht der schwarze Peter von ein­er Per­son zur anderen geschoben wer­den. Bei der Ein­führung haben die Oppo­si­tion­sparteien ins­beson­dere kri­tisiert, dass keine langfristige Finanzierung gek­lärt wäre, das Tick­et als solch­es aber begrüßt.“ An die dama­li­gen Forderun­gen müssen die Parteien nun anknüpfen und sich nun eine tragfähige Lösung über­legen [2]. Region­al­isierungsmit­tel des Bun­des müssen auch kün­ftig für die Tick­ets und ihre Ermäßi­gung genutzt wer­den kön­nen, eben­so wie der vom Bund getra­gene Anteil weit­er­hin gesichert wer­den muss. Aber auch die Län­der müssen ihren Anteil tra­gen und das Tick­et unter­stützen. Bish­er von den Län­dern unter­stützte Semes­tertick­ets wur­den oft­mals durch das Ermäßi­gung­stick­et erset­zt, sodass bei Weg­fall neue Kosten auf die Län­der zukä­men, wenn sie auch kün­ftig attrak­tive Stu­di­en­stan­dorte bleiben wollen. 

„Allem voran braucht es nun Pla­nungssicher­heit. Die Ver­hand­lun­gen für Semes­tertick­ets benöti­gen monate­lan­gen Vor­lauf – das Tick­et also inner­halb weniger Tage ohne Per­spek­tive in Frage zu stellen, darf also keine Option sein. An vie­len Stan­dorten würde ein kurzfristiger Weg­fall zu einem voll­ständi­gen Weg­fall stu­den­tis­ch­er Mobil­ität führen. Eben­so muss auf lokale Bedürfnisse Rück­sicht genom­men wer­den, sodass die unter­schiedlichen Län­der für die Studieren­den passende Lösun­gen find­en kön­nen“, so die Studierendenvertreter*innen. Es muss eine langfristige Per­spek­tive für ein bezahlbares Tick­et geschaf­fen wer­den – nicht nur für 2024 und 2025, son­dern weit darüber hin­aus.

„Ein solch­es Erfol­gsmod­ell, das Kosten für Pendler*innen mas­siv gesenkt hat und den ÖPNV attrak­tiv macht, darf mit Blick auf soziale Gerechtigkeit, ökol­o­gis­che Nach­haltigkeit und Pla­nungssicher­heit nicht eingestellt wer­den. Wir erwarten, dass die Poli­tik sich dieser Ver­ant­wor­tung stellt und eine tragfähige, langfristige Lösung entwick­elt.”

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[1] https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/soeder-deutschlandticket-100.html 

[2] https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw11-de-regionalisierungsgesetz-936488

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