Der Bayerische Landesstudierendenrat (BayStuRa) fordert umfassende Reformen im Bereich des Lehramtsstudiums, um die Studiengänge attraktiver zu gestalten und die Zahl der Studierenden und Absolvent*innen zu erhöhen.
„Statt weiterer Sondermaßnahmen benötigen wir eine grundlegende Reform der Studiengänge, sodass die Flexibilität erhöht und die Studierbarkeit gesichert wird“, so Nils Weber, Sprecher des BayStuRa. Studiengänge müssen akkreditiert und Entwicklungen an Universitäten mitbedacht werden. Er führt weiter aus: „Zur Studierbarkeit zählt auch die finanzielle Sicherheit, die wir für BAföG-Empfänger*innen durch Anerkennung der Vorbereitungszeit des Staatsexamens fordern.“
Die Probleme sind so vielschichtig wie die Fächerkombination unterschiedlich sind. Der hat zur Vernetzung eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen und muss feststellen: Viele Probleme treten bei allen Lehramtsformen auf. So wird dringend eine bessere Betreuung in Praktika benötigt, die zudem als Prüfungsleistung anerkannt werden müssen. Gerade diese helfen, den Praxisschock zu überwinden. „Vor allem die zweite Phase der Lehrkräftebildung bereitet uns Sorgen“, so Sprecher Jakob Sehrig. „Es gibt kaum Transparenz und Planbarkeit im Vorfeld und während dieser Phase fehlen Ombudspersonen, die Abhängigkeiten von Einzelpersonen reduziert“, fährt er vor.
Ein elementares Problem liegt an dieser Stelle an der fehlenden Verzahnung des Studiums mit der zweiten Phase. Doch auch die erste Staatsexamensprüfung als Abschluss der ersten Phase bedarf einer Überarbeitung. Ein modularisiertes Studium, das durch eine zentralisierte Prüfung mit Nischenthemen abgeschlossen wird, erscheint längst nicht mehr zeitgemäß. Objektive Bewertungskriterien ebenso wie ein Fokus auf relevante, zentrale Inhalte würden die Prüfung maßgeblich voranbringen.
„Unser Ziel muss es sein, die Studiengänge attraktiver zu gestalten, damit wir die Zahl der erfolgreichen Abschlüsse und Übertritte ins Referendariat erhöhen können. Darüber hinaus werden wir durch eine intensive Überarbeitung die psychische Belastung reduzieren und somit den Lehrkräftemangel entschärfen“, urteilt Isabella Hennessen, Sprecherin des BayStuRa.