Beschlüsse

Die Relevanz von gendersensibler Sprache für die Vielfalt in der bayerischen Hochschullandschaft

Die Entschei­dung des Bay­erischen Staatsmin­is­teri­ums für Wis­senschaft und Kun­st, die Ver­wen­dung gen­der­sen­si­bler Sprache in Form von Bin­nen­ze­ichen in der offiziellen Hochschulkom­mu­nika­tion zu unter­sagen, gibt Anlass, eine weit­ere, inten­sive Auseinan­der­set­zung mit der Rel­e­vanz inklu­siv­er Sprach-prax­is zu führen. Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat set­zt sich für eine kon­se­quente Nutzung inklu­siv­er Sprache ein, die sich­er­stellt, dass sich alle Mit­glieder der Hochschul­ge­mein­schaft ange­sprochen und respek­tiert fühlen. Gen­der­sen­si­ble Sprache ist im Gegen­satz zum gener­ischen Maskulinum oder der auss­chließlichen Ver­wen­dung weib­lich­er und männlich­er For­men in der Lage, geschlechtliche Vielfalt sicht­bar zu machen. Beson­ders an Hochschulen ist es von hoher Bedeu­tung, männlich dominierte Geschlechter­stereo­type zu über­winden und FINTA*[1] Per­so­n­en in der Wis­senschaft zu fördern. Gen­der-sen­si­ble Sprache ist dabei ein wichtiger Baustein, um Diskri­m­inierungs-erfahrun­­gen zu reduzieren, sowie Chan­cen­gle­ich­heit und Gle­ich­berech­ti­gung zu etablieren. For­mulierun­gen wie „Sehr geehrte Damen und Her­ren“ greifen hier­bei zu kurz, da sie eine binäre Geschlechter­an­sicht ver­stärken und Geschlechter, die außer­halb dieser Dichotomie ste­hen, ignori­eren. Noch drastis­ch­er sind die Auswirkun­gen bei Ver­wen­dung des soge­nan­nten gener­ischen Maskulinums. Dies ist nicht geschlecht­sneu­tral, da sich Men­schen bei dem Gebrauch von männlichen For­men, so zum Beispiel “Wis­senschaftler”, vor allem Män­ner vorstellen. [1, S. 163], [2], [3, S. 54] Die Sprachver­wen­dung sorgt nicht nur dafür, wie wir die Welt sehen, son­dern auch welche Rollen wir ver­schiede­nen Geschlechtern zuweisen. [4, S. 743], [5, S.1] Dies ver­stetigt stereo­type Geschlechter­rollen und macht sowohl Frauen als auch nicht-binäre Per­so­n­en unsicht­bar. [6, S. 53] Sprache entwick­elt sich stetig und spiegelt natür­liche gesellschaftliche Entwick­lun­gen wider. Diese sprach­lichen Entwick­lun­gen stellen eine Repräsen­ta­tion der Welt dar. [7, S. 22] Gen­derneu­trale Beze­ich­nun­gen sind eine akku­ratere Beschrei­bung der Welt [8, S. 8ff]. [7, S. 133ff], [9, S. 21], [10, S. 88] Ins­beson­dere für Kinder ist es wichtig, dass längst über­holte Denkmuster abgelöst wer­den. Stereo­type wie die Annahme, dass nur Frauen Kranken­schwest­ern und nur Män­ner Haus­meis­ter wer­den kön­nen, wer­den durch geschlecht­sneu­trale For­mulierun­gen leichter über­wun­den. [11], [12] Um die Entwick­lung von Sprache nicht zu behin­dern, hat auch der Duden nur das Ziel, Sprache zu beschreiben, statt vorzuschreiben. Ein unnatür­lich­es und unnötiges Ein­greifen (durch z.B. poli­tis­che Maß­nah­men) stört diesen lebendi­gen Diskurs und die natür­liche Entwick­lung der Sprache. Seit der rechtlichen Anerken­nung des drit­ten Geschlecht­sein­trags „divers“ in Deutsch­land und der damit ver­bun­de­nen Auswirkun­gen des Gle­ich­be­hand­lungs­ge­set­zes ist es uner­lässlich, dass Stel­lenauss­chrei­bun­gen auch nicht-binäre Per­so­n­en ein­schließen. Die Nutzung ein­er Sprache, die diese Vielfalt nicht berück­sichtigt, wider­spricht daher dem Grund­satz der Antidiskri­m­inierung. Eben­so wider­sprüch­lich erscheint die auss­chließliche Ver­wen­dung des gener­ischen Maskulinums.  Hier­bei ist es nicht möglich, Ver­gle­iche zwis­chen zwei Geschlechtern zu ziehen, ohne diese expliz­it zu benen­nen. Die Ver­wen­dung des gener­ischen Maskulinums erzeugt eine unter­be­wusste Pri­or­isierung und Bevorzu­gung männlich­er Per­so­n­en, während andere Per­so­n­en­grup­pen benachteiligt wer­den. [8], [10, S. 88] Im Gegen­satz hierzu kann gen­derneu­trale Sprache genutzt wer­den, um zu ent­gen­dern, also die Geschlecht­si­den­titäten aus einem The­ma her­auszunehmen. Dies fördert die Sicht­barkeit des Schw­er­punk­tes ein­er Diskus­sion, wie beispiel­weise der Wis­senschaft und nimmt das The­ma Geschlecht aus dem Dia­log, in dem es keine Rolle spielt. Ein gesellschaftlich­er Kon­sens zur opti­malen Form des Gen­derns ste­ht noch aus, weshalb der aktuelle Diskurs umso bedeu­ten­der ist. Dieser ermöglicht eine bre­it angelegte Kon­sens­bil­dung und ist in den Augen des Bay­erischen Lan­desstudieren­den­rats von entschei­den­der Bedeu­tung. Wir appel­lieren an die Bay­erische Staat­sregierung, sprach­liche Frei­heit­en zu wahren und Ver­bote bes­timmter For­mulierun­gen und Schreib­weisen aufzuheben. Wir fordern expliz­it eben­so wenig ein Gebot zur Sprachver­wen­dung. Es sollte allen Men­schen in Bay­ern selb­st über­lassen sein, ob und wie gen­der­sen­si­ble Sprache ver­wen­det wird. Anstelle von Zwangsvor­gaben plädieren wir für die Förderung ein­er inklu­siv­en Sprache, die alle Gesellschaftsmit­glieder aus­drück­lich ein­bindet und zur Chan­cen­gle­ich­heit beiträgt. Quellen [1]       L. Irmen and A. Köh­ncke, “Zur Psy­cholo­gie des ‘gener­ischen’ Maskulinums,” Sprache & Kog­ni­tion : Zeitschrift für Sprach- u. Kog­ni­tion­spsy­cholo­gie u. ihre Gren­zge­bi­ete, vol. 15, no. 3, pp. 152–166, 1996, Accessed: May 19, 2024. [Online]. Avail­able: https://bibliographie.ub.uni-due.de/servlets/DozBibEntryServlet?id=ubo_mods_00034030 [2]       J. Klein, “Benachteili­gung der Frau im gener­ischen Maskulinum–eine fem­i­nis­tis­che Schimäre oder psy­cholin­guis­tis­che Real­ität,” Vorträge des Ger­man­is­tent­ages Berlin, vol. 1, pp. 310–319, 1987. [3]       L. F. Pusch, Das Deutsche als Män­ner­sprache: Auf­sätze und Glossen zur fem­i­nis­tis­chen Lin­guis­tik, 1. Aufl. in Edi­tion Suhrkamp, no. 1217 = n.F., Bd. 217. Frank­furt am Main: Suhrkamp, 1984. [4]       S. Reiss, The Nor­mal Per­son­al­i­ty: New Way of Think­ing about Peo­ple. New York Cam­bridge Uni­ver­si­ty. 2007. [5]       F. Braun, S. Sczes­ny, and D. Stahlberg, “Cog­ni­tive Effects of Mas­cu­line Gener­ics in Ger­man: An Overview of Empir­i­cal Find­ings,” Com­mu­ni­ca­tions, vol. 30, no. 1, pp. 1–21, Jan. 2005, doi: 10.1515/comm.2005.30.1.1. [6]       G. Grae­fen and M. Lied­ke-Göbel, Ger­man­is­tis­che Sprach­wis­senschaft: Deutsch als Erst‑, Zweit- oder Fremd­sprache., 2. A. Francke 2012 UTB GmbH 2012, 2012. [7]       G. Diewald and A. Stein­hauer, Hand­buch geschlechterg­erechte Sprache: wie Sie angemessen und ver­ständlich gen­dern, 2., Aktu­al­isierte und erweit­erte Auflage. in Duden. Berlin: Duden­ver­lag, 2022. [8]       A. Gäck­le, “Überzeu­GEN­DERe Sprache. Leit­faden der Gle­ich­stel­lungs­beauf­tragten zur geschlechtersen­si­blen und inklu­siv­en Sprache.” Uni­ver­sität zu Köln, 2021. Accessed: May 19, 2024. [Online]. Avail­able: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/downloads/DE/Literatur/Literatur_Themenjahr_Geschlecht/%C3%9CberzeuGENDERe%20Sprache.pdf [9]       M. Koch, “Kog­ni­tive Effek­te des gener­ischen Maskulinums und gen­derneu­traler Alter­na­tiv­en im Deutschen – eine empirische Unter­suchung,” PhD The­sis, 2021. [10]     T. J. Füt­ty, M. S. Höhne, and C. Eric Llave­ria, “Geschlech­ter­di­ver­sität in Beschäf­ti­gung und Beruf. Bedarfe und Um set­zungsmöglichkeit­en von Antidiskri­m­inierung für Arbeitgeber_innen.” Antidiskri­m­inierungsstelle des Bun­des. Berlin, 2020. [11]     V. Steiger and L. Irmen, “Zur Akzep­tanz und psy­chol­o­gis­chen Wirkung gener­isch masku­lin­er Per­so­n­en­beze­ich­nun­gen und deren Alter­na­tiv­en in juris­tis­chen Tex­ten,” Psy­chol­o­gis­che Rund­schau, vol. 58, no. 3, pp. 190–200, Jul. 2007, doi: 10.1026/0033–3042.58.3.190. [12]     P. Gygax, U. Gabriel, O. Sar­rasin, J. Oakhill, and A. Gar­nham, “Gener­i­cal­ly intend­ed, but specif­i­cal­ly inter­pret­ed: When beau­ti­cians, musi­cians, and mechan­ics are all men,” Lan­guage and Cog­ni­tive Process­es, vol. 23, no. 3, pp. 464–485, Apr. 2008, doi: 10.1080/01690960701702035. [1] Frauen, inter, nicht-binäre, trans und agen­der Per­so­n­en

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Ein Bayerisches Modell der Partizipation, Innovation und Chancengleichheit

Die bay­erischen Studieren­den­vertre­tun­gen (Stu­Ven) set­zen sich mit viel Engage­ment und  Lei­den­schaft für ihre Studieren­den vor Ort ein. Den aus dem Bay­erischen Hochschulin­no­va­tion­s­ge­setz (Bay­HIG) her­vorge­hen­den Auf­gaben gehen sie auss­chließlich  ehre­namtlich nach. Sie beteili­gen sich aktiv in Gremien und darüber hin­aus an der  Selb­stver­wal­tung der Hochschulen, organ­isieren inhaltliche sowie kul­turelle  Ver­anstal­tun­gen, engagieren sich in den Qual­itäts­man­age­mentsys­te­men der Hochschulen,  erstellen Ori­en­tierungsange­bote und schaf­fen Gestal­tungsräume für alle Studieren­den  in Bay­ern – sie sind unverzicht­bar. Bay­erische Hochschulen sind divers – das soll auch in der Studieren­den­vertre­tung  sicht­bar wer­den. Jedoch ist eine ehre­namtliche Mitar­beit für viele Studierende  auf­grund der hohen Leben­shal­tungskosten nicht oder nur eingeschränkt möglich. Durch einen katas­trophalen stu­den­tis­chen Woh­nungs­markt sowie eine generell hohe  Infla­tion­srate in den ver­gan­genen Jahren kön­nen sich viele Studierende ein Ehre­namt nicht oder nur begren­zt leis­ten. Trotz der begren­zten staatlichen Mit­tel, mit denen die Studieren­den­vertre­tun­gen  auskom­men müssen, zeigen sie ein hohes Maß an Pro­fes­sion­al­ität und  Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein. Viele Auf­gaben, welche von den Studieren­den­vertre­tun­gen  geleis­tet wer­den, sind aktuell mit großem bürokratis­chem Aufwand auch seit­ens der Hochschulen ver­bun­den. Für andere reichen die finanziellen Rah­menbe­din­gun­gen nicht  aus, um beispiel­sweise unab­hängige BAföG-Beratung anbi­eten zu kön­nen und so die  Studieren­den­werke, wie auch bedürftige Studierende zu ent­las­ten. Um die Studieren­den­vertre­tun­gen effek­tiv­er zu gestal­ten und eine gerechtere Teil­habe  zu ermöglichen, bedarf es Ver­trauen und Wertschätzung von Hochschulen und Regierung, sowie ein­er angemesse­nen Finanzierung. Die aktuellen Rah­menbe­din­gun­gen führen dazu, dass die Teil­nahme an der stu­den­tis­chen Vertre­tung oft nur für finanziell bess­er gestellte Studierende möglich ist. Einige im Fol­gen­den disku­tierte Verän­derun­gen haben das Poten­tial, ein Bay­erisches Mod­ell zu schaf­fen, welch­es unsere Hochschulen und Uni­ver­sitäten effizien­ter, inno­v­a­tiv­er, gerechter, inklu­siv­er und von mor­gen zukun­fts­fähiger macht, um die bay­erischen Fachkräfte und Verantwortungsträger*innen von mor­gen auszu­bilden. Diese braucht es, um unser Bun­des­land nicht nur zu stärken, son­dern beson­ders um es weit­erzuen­twick­eln und zu fördern. Um Fortschritt zu  erre­ichen, benötigt es einen Impuls, der diesen in Gang set­zt. Zukun­fts­fähiger macht, um die bay­erischen Fachkräfte und Verantwortungsträger*innen auszu­bilden. Diese braucht es, um unser Bun­des­land nicht nur zu stärken, son­dern  beson­ders um es weit­erzuen­twick­eln und zu fördern. Um Fortschritt zu erre­ichen, benötigt es einen Impuls, der diesen in Gang set­zt. Selb­stver­wal­tung Die Her­aus­forderun­gen, mit denen die Studieren­den­vertre­tun­gen an bay­erischen  Hochschulen kon­fron­tiert sind, erstreck­en sich über ver­schiedene Bere­iche. Von der  Abwick­lung von Verträ­gen mit exter­nen Part­nern bis hin zur Ver­wal­tung von  Finanzmit­teln für Fach­schaften und den zen­tralen Studieren­den­vertre­tun­gen ist ein erhe­blich­er bürokratis­ch­er Aufwand erforder­lich, der von den Hochschulen bewältigt  wer­den muss. Des Weit­eren sind die Studieren­den­vertre­tun­gen in Bay­ern derzeit in vie­len  hochschulüber­greifend­en The­men, wie beispiel­sweise stu­den­tis­ch­er Mobil­ität oder  stu­den­tis­chem Wohnen, auf externe Ein­rich­tun­gen wie die Studieren­den­werke angewiesen.  Dies führt dazu, dass sie bei Ver­hand­lun­gen über wichtige Angele­gen­heit­en, so etwa Semestertickets/dem 29 €-Tick­et, Studieren­den­vertre­tun­gen nicht insti­tu­tionell,  son­dern höch­stens auf­grund von gutwilli­gen Mitarbeiter*innen aus den jew­eili­gen  Studieren­den­werken oder Verkehrsver­bün­den ein­be­zo­gen wer­den. Es ist an der Zeit, den bay­erischen Studieren­den­vertre­tun­gen die Möglichkeit  zuzugeste­hen, eigen­ständig zu entschei­den, ob sie eine rechts­fähige  Studieren­den­schaft mit Satzung­shoheit sein möcht­en. Durch diese Selb­st­bes­tim­mung kön­nten sie gemein­sam mit den Hochschulen angemessene und nach­haltige Struk­turen auf­bauen, die sowohl den Hochschulen als auch den Studieren­den gle­icher­maßen  zugutekom­men und unnötig bürokratis­che Prozesse vere­in­facht. Auf einem gemein­sam erar­beit­eten, rechtssicheren Grundgerüst und Ver­ständ­nis würde dann für die  jew­eili­gen Stu­Ven die Möglichkeit­en beste­hen, sich weit­erge­hende Grund‑, Finanz‑,  Wahl- und Geschäft­sor­d­nun­gen selb­st zu erlassen. Erst dadurch ergibt sich die Möglichkeit, den Auf­gaben aus dem Bay­erischen Hochschulin­no­va­tion­s­ge­setz  vol­lum­fänglich nachzukom­men. Chan­cen­gle­ich­heit Die Erfül­lung der im Bay­HIG fest­gelegten Auf­gaben durch die Studieren­den­vertre­tun­gen  ist von entschei­den­der Bedeu­tung für eine effek­tive stu­den­tis­che Mitbes­tim­mung an den  Hochschulen. Diese sind unter anderem die Vertre­tung der fach­lichen, wirtschaftlichen  und sozialen Belange, die Vertre­tung der geisti­gen, musis­chen, kul­turellen und  sportlichen Inter­essen und die Förderung der Chan­cen­gle­ich­heit der Studieren­den der Hochschule. Es bleibt festzustellen, dass es an angemessen­er Finanzierung und Vergü­tung fehlt, um  diesen Auf­gaben gerecht zu wer­den. Die ehre­namtliche Arbeit der Studieren­den­vertre­tun­gen wird derzeit nicht angemessen ent­lohnt, was eine deut­liche  Ungle­ich­heit in der akademis­chen Selb­stver­wal­tung schafft. So sucht man vergebens  nach ein­er ein­heitlichen Regelung zu Aufwands-entschädi­­gun­­gen der ehre­namtlichen  Arbeit in den Studieren­­den-vertre­­tun­­gen, die ein­er Lehrdep­u­tat­sre­duk­tion, wie sie  bspw. Professor*innen erhal­ten, gle­ichkommt. Ein Bay­erisches Mod­ell der  Par­tizipa­tion, Inno­va­tion und Chan­cen­gle­ich­heit ist daher drin­gend erforder­lich, um diese Missstände zu beheben. Die aktuelle Sit­u­a­tion, auch angesichts der hohen Lebens-hal­­tungskosten führt dazu, dass die Mitar­beit in den Studieren­­den-vertre­­tun­­gen lei­der haupt­säch­lich nur für  wenige, finanziell priv­i­legierte Studierende möglich ist. Es ist inakzept­abel, dass meis­tens ein Teilzeitjob notwendig ist, um sich ein Vol­lzeit­studi­um über­haupt leis­ten zu kön­nen. Dadurch ist die Kapaz­ität für aktive Teil­habe an der Hochschul­ge­mein­schaft  stark beein­trächtigt und die Studieren­den­vertre­tungsar­beit nicht repräsen­ta­tiv in  ihrer Diver­sität. Eine diverse Studieren­den­vertre­tung ist uner­lässlich für die umfassende  Repräsen­ta­tion der Studieren­den­schaft. Ein Bay­erisches Mod­ell der Par­tizipa­tion, Inno­va­tion und Chan­cen­gle­ich­heit würde es Stu­Ven, und dementsprechend allen  Hochschulen Bay­erns, ermöglichen, eine bessere Wis­sensweit­er­gabe und Unter­stützung an die zukün­fti­gen Fachkräfte zu leis­ten. Diver­sität ermöglicht eine vielfältigere  Ein­bringung in poli­tis­che, wis­senschaftliche und wirtschaftliche Prozesse, in der  mar­gin­al­isierte Grup­pen die Möglichkeit haben, durch die Stu­Ven ein Teil dieser  Prozesse zu sein. Eine Diver­sität an Studieren­den, so etwa solche aus nich­takademis­chen Fam­i­lien, Inter­na­tionale und ökonomisch Schwächere, fördern die Per­spek­tiven­vielfalt der bay­erischen Hochschul­land­schaft – und somit einen inno­v­a­tiv­eren, stärk­eren Stan­dort Bay­ern. Um die akademis­che Selb­stver­wal­tung zu stärken und eine Chan­cen­gle­ich­heit inner­halb der Hochschul­ge­mein­schaft zu fördern, ist es zwin­gend erforder­lich, dass die  Studieren­den­vertre­tun­gen Amt­stra­gende in Gremien entsenden kön­nen. Diese müssen ver­gle­ich­bare Entschädi­gun­gen erhal­ten wie Lehrde­p­u­­tats-reduk­­tio­­nen für  Professor*innen oder Mit­tel­bauange­hörige. Lei­der sind Aufwand­sentschädi­gun­gen durch beispiel­sweise ECTS-Punk­te oder ähn­liche Struk­turen bish­er nur vere­inzelt an bay­erischen Hochschulen zu find­en, nicht geset­zlich ver­ankert und nicht für alle  Stu­di­engänge geeignet. Ein Mod­ell der Möglichkeit­en Ein Lösungsansatz beste­ht darin, die Studieren­den­vertre­tun­gen durch eine Mit­fi­nanzierung der Studieren­den der jew­eili­gen Hochschulen zu unter­stützen, beispiel­sweise durch einen sym­bol­is­chen Mit­glieds­beitrag jedes Semes­ter. Gemein­sam  mit staatlichen Mit­teln eröff­nen sich dadurch neue Möglichkeit­en und da  Weit­erbeste­hen der Studieren­den­schaften wird gewährleis­tet, auch für den Fall, dass  sich diese gegen die Ein­führung von Mit­glieds­beiträ­gen entschei­den. Sollte eine Hochschul­ge­mein­schaft beschließen, eine eigen­ständig rechts­fähige  Studieren­den­vertre­tung zu grün­den, so wer­den alle imma­trikulierten Studieren­den  dieser Hochschule automa­tisch Teil dieser Vertre­tung, ohne die Möglichkeit eines Aus­tritts. Für den Fall, dass Mit­glieds­beiträge erhoben wer­den, muss eine  Befreiungs-möglichkeit aus sozialen Grün­den gewährleis­tet sein. Allen Studieren­den sollen so gle­iche Teil­habe- und Unter­stützungs-möglichkeit­en

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Positionierung gegen Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer*innen

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) posi­tion­iert sich entsch­ieden gegen die ermöglichte Ein­führung von Stu­di­enge­bühren für bes­timmte Studieren­den­grup­pen aus dem Nicht-EU-Aus­land[1]und fordert die Abschaf­fung dieser an Hochschulen, an denen Stu­di­enge­bühren bere­its einge­führt wur­den. Der Freis­taat Bay­ern ermöglicht Stu­di­enge­bühren für diese Studieren­den­grup­pen seit dem Inkraft­treten des bay­erischen Hochschulin­no­va­tion­s­ge­set­zes am 1. Jan­u­ar 2023. Die Erhe­bung von Stu­di­enge­bühren mag kurzfristig als eine Lösung der man­gel­nden Finanzierung der Hochschulen erscheinen, doch sie stellt keinen nach­halti­gen oder gerecht­en Ansatz dar. Das struk­turelle Prob­lem der Unter­fi­nanzierung zu lösen, sollte nicht die Auf­gabe weniger – und zudem für gewöhn­lich finanziell schwach­er [1] – Studieren­der sein. Unser­er Ein­schätzung nach stellt eine Auf­s­tock­ung der Haushaltsmit­tel durch Stu­di­enge­bühren keine tragfähige Option dar. Die Ein­nah­men aus Stu­di­enge­bühren unter­liegen zudem einem enor­men Risiko. Die aktuellen Welt­geschehnisse zeigen, wie weitre­ichend und schnell die weltweite Mobil­ität eingeschränkt wer­den kann. Wenn durch inter­na­tionale Entwick­lun­gen kurzfristig hohe Beträge weg­fall­en kön­nen, dür­fen auf diesen keine Ker­nauf­gaben der Uni­ver­sität wie etwa Lehre fußen. Die hohen Kosten der Lehre soll­ten von der bre­it­en Gesellschaft getra­gen wer­den, da diese maßge­blich von der Bil­dung prof­i­tiert.  In ein­er Zeit des Fachkräfte­man­gels ist es vor­rangig wichtig, das Studi­um für motivierte, kom­pe­tente und tal­en­tierte Men­schen, ger­ade auch aus dem Aus­land, zu ermöglichen. Das Herkun­ft­s­land oder die per­sön­lichen mon­etären Priv­i­legien spie­len bei der Frage nach Kom­pe­tenz und Fähigkeit­en keine Rolle und soll­ten daher keine Basis für Selek­tion darstellen. Stu­di­enge­bühren stellen eine weit­ere Hürde dar, die es vie­len Men­schen ver­wehrt, die fach­liche Bil­dung in Deutsch­land zu erfahren. [2, 3] Vor allem das wirtschaftliche Inter­esse, dass ebendiese kom­pe­ten­ten Fachkräfte nach ihrem Studi­um in Bay­ern bzw. Deutsch­land bleiben und zur deutschen Wirtschaft, Gesellschaft und Wis­senschaft beitra­gen, ist wichtig. Per­spek­tiv­en ander­er Kul­turen auf alle Wis­senschaften sind eine große Bere­icherung für eine umfassende Bil­dung und bieten eine Grund­lage für Inno­va­tion und Fortschritt [4]. Um dem Fachkräfte­man­gel ent­ge­gen­zuwirken, wäre es von maßge­blich­er Bedeu­tung, den Stu­di­ener­folg inter­na­tionaler Studieren­der zu erhöhen und die Abbrecher*innenquoten zu senken. Erhöhte Belas­tun­gen für Studierende aus dem Nicht-EU-Aus­­land stellen ein Risiko für den Stu­di­ener­folg dar und sind somit mit dem Ziel, Gle­ich­berech­ti­gung zu erre­ichen, nicht zu vere­in­baren, wie auch der DAAD fest­stellt. [5] Deutsch­land ist ein Land, in dem Studierende, unab­hängig von ihrer Herkun­ft und finanziellen Möglichkeit­en, im Ein­klang mit unseren europäis­chen Grundw­erten und ‑recht­en, gle­ichen Zugang zu ein­er bezahlbaren, hochw­er­ti­gen Bil­dung haben sollen [6]. In diesem Sinne sollen Hür­den für kom­pe­tente Stu­di­en­in­ter­essierte nicht erhöht, son­dern abge­baut wer­den. Eine Erhe­bung von Stu­di­enge­bühren auf­grund der Staats­bürg­er­schaft wäre bzw. ist eine Prak­tik, die struk­turelle Diskri­m­inierung begün­stigt, weil sie die Benachteili­gung aus­ländis­ch­er Studieren­der nor­mal­isiert. Bay­ern ist ein Ort der Diver­sität, des Fortschritts und der Per­spek­tiven­vielfalt. Per­spek­tiv­en ander­er Kul­turen auf alle Wis­senschaften sind eine große Bere­icherung für eine umfassende Bil­dung und bieten Grund­la­gen für Inno­va­tion und Fortschritt. Diese Vielfalt würde durch die Ein­führung von Stu­di­enge­bühren für Studierende aus dem Nicht-EU-Aus­­land auf finanziell beson­ders gut gestellte Per­so­n­en reduziert wer­den. Dabei stellt die Förderung von Vielfältigkeit, einem gemein­samen Demokratiev­er­ständ­nis eben­so wie einem Abbau von Vorurteilen zunächst bere­its als solche einen wertvollen Bestandteil in der Aus­bil­dung an Uni­ver­sitäten dar und erhöht die Kom­pe­ten­zen aller Studieren­den. Das inter­na­tionale Zusam­menkom­men fördert das kul­turelle Bewusst­sein an Uni­ver­sitäten eben­so wie zwis­chen­men­schliche Kom­mu­nika­tion und kul­turelle Anpas­sungs­fähigkeit. Die Ver­net­zung an Uni­ver­sitäten stärkt Deutsch­land inter­na­tion­al durch die vielfälti­gen Kon­tak­te, die in aller Welt geknüpft wer­den. Die inten­sive Auseinan­der­set­zung miteinan­der im Rah­men des Studi­ums forciert Inno­va­tio­nen, den sozialen Zusam­men­halt und den inter­na­tionalen Aus­tausch. [7, 8] Es gilt darüber hin­aus, dass ein erhe­blich­er Teil der Studieren­den nicht abwan­dert, son­dern bewusst nach Deutsch­land kommt, um am wirtschaftlich starken Stan­dort zu bleiben. Deutsch­land gewin­nt durch inter­na­tionale Studierende also nicht nur im Rah­men des Studi­ums selb­st einen großen Vorteil, son­dern auch im Nachk­lang durch die erfol­gre­iche Beschäf­ti­gung zahlre­ich­er Fachkräfte. [9,10] Die Ein­führung von Stu­di­enge­bühren kön­nte zu einem Abwan­derungsef­fekt führen. Die Entschei­dung für einen Stu­dienort wird maßge­blich von finanziellen Über­legun­gen bee­in­flusst. Bay­erns Wet­tbe­werb­s­fähigkeit als inter­na­tionaler Bil­dungs­stan­dort hängt davon ab, als attrak­tiv wahrgenom­men zu wer­den. Eben­so betrof­fen sind Unternehmen der freien Wirtschaft in Zeit­en des mas­siv­en Fachkräfte­man­gels. Im nationalen Ver­gle­ich hat Bay­ern bere­its die höch­sten Leben­shal­tungskosten inner­halb Deutsch­lands. Ins­beson­dere inter­na­tionale Studierende sind in hohem Maße von finanziellen Über­legun­gen bei der Wahl ihres Stu­dienorts abhängig. Eine zusät­zliche Erhe­bung von Stu­di­enge­bühren würde der Attrak­tiv­ität Bay­erns als Stu­di­en­stan­dort inner­halb Deutsch­lands daher immens schaden. [11] Wir möcht­en die besten Fachkräfte Deutsch­lands an unseren Hochschulen haben. Die Ein­führung von Stu­di­enge­bühren durch bay­erische Hochschulen für bes­timmte Studieren­den­grup­pen aus dem Nicht-EU-Aus­­land, den Nicht-EWR-Staat­en und Staat­en, die keine geson­derten Verträge mit bay­erischen Hochschulen besitzen, stän­den ein­er per­spek­tivis­chen, wirtschaftlich erfol­gre­ichen und sozial wertvollen Hochschul­ge­mein­schaft und damit ein­er Lösung des Fachkräfte­man­gels im Wege. Daher posi­tion­iert sich der BayStu­Ra klar gegen diese nun ermöglichte Ein­führung von Stu­di­enge­bühren, und fordert die Abschaf­fung dieser an Hochschulen, an denen Stu­di­enge­bühren bere­its einge­führt wur­den. Zudem fordern wir den Freis­taat Bay­ern dazu auf, einen Plan zur tat­säch­lich dem Wis­senschafts­stan­dort Bay­ern angemesse­nen Finanzierung zu entwick­eln und damit eine Per­spek­tive zur Abschaf­fung der Stu­di­enge­bühren zu schaf­fen. Quellen [1]          “37,9 % der Studieren­den in Deutsch­land waren 2021 armutsge­fährdet,” Sta­tis­tis­ches Bun­de­samt. Accessed: Apr. 21, 2024. [Online]. Avail­able: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/11/PD22_N066_63.html [2]          H. Michael, “Chan­cen­gle­ich­heit trotz Stu­di­enge­bühren: die USA als Vor­bild?,” bpb.de. Accessed: Apr. 21, 2024. [Online]. Avail­able: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/29382/chancengleichheit-trotz-studiengebuehren-die-usa-als-vorbild/ [3]          M. Hüb­n­er, “Do tuition fees affect enroll­ment behav­ior? Evi­dence from a ‘nat­ur­al exper­i­ment’ in Ger­many,” Eco­nom­ics of Edu­ca­tion Review, vol. 31, no. 6, pp. 949–960, Dec. 2012, doi: 10.1016/j.econedurev.2012.06.006. [4]          I. J. Hoev­er, N. E. Betan­court, G. Chen, and J. Zhou, “How oth­ers light the cre­ative spark: Low pow­er accen­tu­ates the ben­e­fits of diver­si­ty for indi­vid­ual inspi­ra­tion and cre­ativ­i­ty,” Orga­ni­za­tion­al Behav­ior and Human Deci­sion Process­es, vol. 176, p. 104248, May 2023, doi: 10.1016/j.obhdp.2023.104248. [5]          Deutsch­er Akademis­ch­er Aus­tausch­di­enst, “Inter­na­tionale Studierende als Fachkräfte von mor­gen.” Deutsch­er Akademis­ch­er Aus­tausch­di­enst, März 2023. [Online]. Avail­able: https://static.daad.de/media/daad_de/pdfs_nicht_barrierefrei/der-daad/daad_2023_perspektive_fachkraefte.pdf [6]          “Artikel 14 — Recht auf Bil­dung,” Euro­pean Union Agency for Fun­da­men­tal Rights. Accessed: Apr. 21, 2024. [Online]. Avail­able: http://fra.europa.eu/de/eu-charter/article/14-recht-auf-bildung [7]          “The Ben­e­fits of Inter­na­tion­al Stu­dents for Uni­ver­si­ties,” INOMICS. Accessed: Apr. 21, 2024. [Online]. Avail­able: https://inomics.com/blog/the-benefits-of-international-students-for-universities-282052 [8]          M. Krislov, “Why Inter­na­tion­al Stu­dents Are Good For Col­leges, Uni­ver­si­ties And Amer­i­ca,” Forbes. Accessed: Apr. 21, 2024. [Online]. Avail­able: https://www.forbes.com/sites/marvinkrislov/2019/03/22/why-international-students-are-good-for-colleges-universities-and-america/ [9]          T. Liebig and H. Ewald, “Deutsch­land im inter­na­tionalen Wet­tbe­werb um Tal­ente: Eine durchwach­sene Bilanz.”

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Position zu nachhaltigem öffentlichen Personennahverkehr

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) set­zt sich für die nach­haltige Mobil­ität aller Studieren­den ein. Ger­ade für Hochschulen, die über mehrere Stan­dorte verteilt sind, spielt das The­ma öffentlich­er Per­so­nen­nahverkehr (ÖPNV) eine zen­trale Rolle. Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat hält eine erhe­bliche Stärkung des ÖPNV aus fol­gen­den Grün­den für drin­gend notwendig: Wohn­raum ist in den let­zten Jahren, ins­beson­dere in den Metropol­re­gio­nen, deut­lich teur­er gewor­den. Das gilt auch für Wohn­raum für Studierende, da die Wohn­heimquote durch Studieren­den­werke bei 8,71 Prozent liegt (2023) [1] und ein großer Teil der Studieren­den daher auf den lokalen Miet­markt angewiesen ist. Ein erhe­blich­er Anteil an Studieren­den wohnt somit nicht in der näheren Umge­bung der besucht­en Hochschule und ist damit auf einen guten und bezahlbaren ÖPNV angewiesen. Ein gut funk­tion­ieren­der ÖPNV trägt all­ge­mein und ins­beson­dere bei Studieren­den zur Lin­derung der Woh­nungsnot bei. In eini­gen Stu­di­engän­gen ist es üblich, dass Vor­lesun­gen an ver­schiede­nen Stan­dorten stat­tfind­en, weshalb Studierende viel zwis­chen ihnen pen­deln müssen. Das kann im Zweifel mehrere Fahrten pro Tag bedeuten. Auch hier sind Studierende auf einen bezahlbaren und gut aus­ge­baut­en ÖPNV angewiesen. Nicht nur zu den Stoßzeit­en ist das Straßen­netz im Verkehrsraum durch den motorisierten Indi­vid­u­alverkehr sehr stark aus­ge­lastet. Ein gut aus­ge­bauter ÖPNV zu bezahlbaren Kon­di­tio­nen sorgt für eine Entspan­nung der Verkehrssi­t­u­a­tion. Die daraus resul­tierende höhere Leben­squal­ität in den Städten sorgt überdies auch für eine verbesserte Sit­u­a­tion für Fahrrad­fahrende und Fußgänger*innen. Der Aus­bau des öffentlichen Verkehrs ist eine essen­zielle Forderung mod­ern­er urbaner Mobil­ität, die ökol­o­gisch nach­haltig und stadtverträglich sein muss. Viele Studierende sind gezwun­gen, auf weniger effiziente Verkehrsmit­tel auszuwe­ichen, da der ÖPNV teils durch langsame Verbindun­gen und zu viele Umstiege gekennze­ich­net ist. Der­weil bieten wed­er die Schaf­fung zusät­zlich­er Park­plätze noch der Aus­bau von Straßen für den motorisierten Indi­vid­u­alverkehr tragfähige Lösun­gen, wenn man den begren­zten städtis­chen Raum, die dadurch induzierte zusät­zliche Verkehrsnach­frage und die zwin­gen­den Erfordernisse des Umwelt- und Kli­maschutzes bedenkt. Aus diesen Grün­den erken­nt der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat die Wichtigkeit eines bezahlbaren, real­is­tis­chen, gut aus­ge­baut­en und nach­halti­gen ÖPN­Vs an und spricht sich aus­drück­lich für eine zügige Erweiterung des aktuellen ÖPN­Vs aus, ins­beson­dere der Stadt-Umland-Bahn Nürn­berg-Erlan­­gen-Her­­zo­ge­­nau­rach, der Stadt­bahn Regens­burg und der Bayreuther Straßen­bahn. In diesem Zuge möchte der BayStu­Ra auch nochmals den bahn­brechen­den Erfolg des bish­eri­gen bay­erischen Ermäßi­gung­stick­ets (29€-Ticket) anerken­nen und betont die Wichtigkeit der langfristi­gen und pla­nungssicheren Ver­ste­ti­gung dieses Erfol­gsmod­ells. Quellen: [1] Deutsches Studieren­den­werk, “Wohn­raum für Studierende — Sta­tis­tis­che Über­sicht.” Deutsches Studieren­den­werk, 2023. [Online]. Avail­able: https://www.studierendenwerke.de/fileadmin/user_upload/231218_DSW_Wohnen23_web.pdf

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Gründung der Arbeitsgruppe “Studierendenwerke”

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) richtet eine Arbeits­gruppe „Studieren­den­werke“ (AG Studieren­den­werke) ein. Die AG Studieren­den­werke befasst sich mit der Finanzierung, Struk­tur und dem Man­age­ment von Studieren­den­werken in Bay­ern sowie ein­er stärk­eren Ver­net­zung der stu­den­tis­chen Mit­glieder in Ver­wal­tungsräten.

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Gründung der Arbeitsgruppe “Lehramt”

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) richtet eine Arbeits­gruppe „Lehramt“ (AG Lehramt) ein. Die AG Lehramt befasst sich mit hochschulpoli­tis­chen Maß­nah­men zur Verbesserung des Lehramtsstudi­ums in Bay­ern, ein­er stärk­eren Ver­net­zung der bay­erischen Lehramtsstudieren­den und unter­stützt bay­erische Studieren­denini­tia­tiv­en und ‑pro­jek­te im Bere­ich Lehramt.

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Klare Haltung des Bayerischen Landesstudierendenrats – Für Vielfalt und Demokratie

Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Her­aus­forderun­gen und des anhal­tenden Prob­lems des Recht­sex­trem­is­mus in der Gesellschaft bekräftigt der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat sein Engage­ment für Tol­er­anz, Vielfalt und demokratis­che Werte. Recht­sex­trem­is­mus und seine Ide­olo­gien ste­hen im Wider­spruch zu den Grund­sätzen ein­er offe­nen und plu­ral­is­tis­chen Hochschul­ge­mein­schaft.Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat beobachtet mit Sorge, dass anti­demokratis­che Kräfte von rechts in Deutsch­land und weltweit stark an Zus­pruch gewin­nen. So wurde beispiel­sweise erst im Jan­u­ar durch die cor­rec­­tiv-Recherche wieder­holt belegt, wie men­schen­ver­ach­t­ende Pläne von Akteur*innen mit jenen zugrun­deliegen­den Ide­olo­gien erstellt und konkretisiert werden.[1] Diese weisen wir aufs Schärf­ste zurück.In Bay­ern leben viele Men­schen, darunter zahlre­iche Studierende und Mitar­bei­t­ende, die aus dem Aus­land stam­men, die einen Migra­tionsh­in­ter­grund haben, Teile auch die deutsche Staats­bürg­er­schaft besitzen. Laut dem Bay­erischem Lan­desamt für Sta­tis­tik waren im Win­terse­mes­ter 2022/23 fast 74.000 aus­ländis­che Studierende an Bay­erischen Hochschulen immatrikuliert.[2] Dies allein entspricht laut eige­nen Berech­nun­gen etwa 18% der gesamten Studierendenschaft.[3] Zusät­zlich hat­te das Lan­desamt für Sta­tis­tik gemeldet, dass im Stu­di­en­jahr 2022 etwa ein Drit­tel der stu­di­en­be­gin­nen­den Per­so­n­en aus dem Aus­land kamen. Es ist damit zu rech­nen, dass diese Zahl in fol­gen­den Jahren steigen wird.[4]Aus diesen und vie­len weit­eren Grün­den betr­e­f­fen diese recht­en Ide­olo­gien und Pläne auch einen sig­nifikan­ten Teil unser­er Studieren­den im Freis­taat, nicht nur die All­ge­mein­poli­tik.Gefährliche rechte Struk­turen kom­men jedoch nicht nur von außen an die bay­erische Hochschul­ge­mein­schaft, son­dern kommt dur­chaus auch von stu­den­tis­ch­er Seite, zu großen Teilen von recht­en oder vom Ver­fas­sungss­chutz als recht­sex­trem­istisch eingestuften[5] Burschen­schaften in Bayern.[6]Es ist wichtig zu beto­nen, dass nicht alle For­men von recht­en Struk­turen an Hochschulen offen gelebt wer­den und offen­sichtlich sind. Sub­tilere Aus­drucks­for­men, wie das Ver­bre­it­en recht­sex­tremer Ide­olo­gien unter dem Deck­man­tel der Mei­n­ungs­frei­heit oder das Ver­bot von Sprache kön­nen genau­so schädlich sein und müssen eben­falls ernst genom­men wer­den.Die Studieren­den­vertre­tun­gen des Bay­erischen Lan­desstudieren­den­rat vertreten selb­stver­ständlich alle unser­er Studieren­den und verdeut­lichen, dass jede Per­so­n­en­gruppe ein gle­ichgestell­ter und gle­ich­berechtigter Teil der Hochschul­land­schaft und Gesellschaft sein muss. Wir ste­hen an der Seite von Men­schen­recht­en, Tol­er­anz, Vielfalt, Offen­heit und somit an der Seite unser­er Studieren­den und Mitar­bei­t­en­den.Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat fordert alle Mit­glieder der bay­erischen Hochschul­ge­mein­schaft dazu auf, sich für eine inklu­sive und respek­tvolle Hochschul­ge­mein­schaft einzuset­zen. Nur durch gemein­sames Han­deln und klare Posi­tion­ierung kann der Ein­fluss recht­sex­tremer Ide­olo­gien effek­tiv bekämpft wer­den. Quellen:[1] https://correctiv.link/rechter-geheimplan [abgerufen am 13.03.2024][2] https://www.statistik.bayern.de/mam/statistik/bildung_soziales/ hochschulen/0202_ausl_studierende_im_wintersemester.pdf [abgerufen am 13.03.2024][3] https://www.statistik.bayern.de/mam/statistik/bildung_soziales/ hochschulen/0202_studierende_im_wintersemester_2022_23.pdf [abgerufen am 13.03.2024][4] https://www.statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2022/pm341/index. html [abgerufen am 13.03.2024][5] https://www.verfassungsschutz.bayern.de/mam/anlagen/vsb-2022_230627_barrierefrei.pdf [abgerufen am 13.03.2024][6] https://www.bdwi.de/forum/archiv/uebersicht/9436133.html [abgerufen am 13.03.2024]

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Leitantrag zu Diversität, Chancengleichheit und Inklusion in der bayerischen Hochschullandschaft

Bay­erns Hochschulen ste­hen im Zen­trum des gesellschaftlichen Diskurs­es, indem sie Begeg­nun­gen zwis­chen diversen Grup­pen fördern und als Foren für den Aus­tausch ein­er Vielzahl von Per­spek­tiv­en, Stand­punk­ten und Forderun­gen dienen. Wir appel­lieren an alle Stakeholder:innen der bay­erischen Hochschulen und Uni­ver­sitäten, sich aktiv für den Erhalt, die Förderung und die bewusste Gestal­tung dieser zen­tralen Foren des gesellschaftlichen Diskurs­es einzuset­zen. Nur durch gezielte Maß­nah­men, die Diver­sität unter­stützen und nicht ein­schränken, kann ein vielfältiges Miteinan­der gewährleis­tet wer­den. Es müssen Schw­er­punk­te geset­zt wer­den, die Feind­seligkeit gegen einzelne Grup­pen, wie beispiel­sweise queere und ins­beson­dere trans* Per­so­n­en, Frauen, Ausländer:innen, oder Men­schen mit Beein­träch­ti­gun­gen an den bay­erischen Hochschulen bekämpfen, und zeigen, dass bay­erische Hochschulen und Uni­ver­sitäten offene und trans­par­ente Orte kul­tureller Vielfalt sind. Ein wichtiger The­menkom­plex hier­bei ist der sprach­liche Umgang im Forschungs‑, Lehr- und Lernkon­text. Gewalt­freie, auf Augen­höhe stat­tfind­ende Kom­mu­nika­tion sollte schon längst den Dia­log prä­gen, doch auch darüber hin­aus gilt es, einiges zu beacht­en. Inklu­sive Sprache, die alle Men­schen ein­schließt, fördert ein offenes Miteinan­der, in dem Men­schen ihre per­sön­liche Iden­tität frei leben dür­fen und keine Angst vor Äch­tung oder Diskri­m­inierung haben müssen. Ein Ver­bot inklu­siv­er, gen­derg­erechter Sprache ist an dieser Stelle unhalt­bar. Es erschw­ert die Fortschritte in Rich­tung Geschlechterg­erechtigkeit, ver­nach­läs­sigt die Bedürfnisse und Rechte von Men­schen, die sich durch tra­di­tionelle Sprach­for­men nicht oder nur unzure­ichend repräsen­tiert fühlen, und diskri­m­iniert zahlre­iche Mit­glieder der bay­erischen Hochschul­ge­mein­schaft. Mit Blick auf die inter­na­tionalen Kohort­en, die den Aus­tausch inner­halb der Hochschul­land­schaft so wertvoll ergänzen, wird die Ver­füg­barkeit englis­chsprachiger bzw. mehrsprachiger, für die jew­eili­gen Stu­di­engänge benötigter Inhalte unab­d­ing­bar. Doch nicht nur für die inter­na­tionalen Studieren­den braucht es ergänzende, ver­ständliche Kom­men­tierun­gen. Es braucht sie für alle stu­di­en­rel­e­van­ten Recht­s­texte, sodass alle Mit­glieder der Hochschulen sich ihrer Rechte und Pflicht­en bewusst wer­den kön­nen. Es sind darüber hin­aus Auf­gaben wie die Nachrüs­tung zur tech­nis­chen Bar­ri­ere­frei­heit, gle­icher­maßen wie unter anderem eine bar­ri­ere­freie Sprache für Studierende mit Leseschwierigkeit­en, die unverzicht­bar sind, damit Chan­cen­gle­ich­heit erre­icht wer­den kann. Chan­cen­gle­ich­heit darf allerd­ings nicht bei der Sprache aufhören! Ob bar­ri­ere­freie Cam­pus oder ein gerecht­es, leicht zugänglich­es BAföG mit angemesse­nen und aus­re­ichen­den Sätzen oder bezahlbarem Wohn­raum: Die Hochschul­land­schaft muss sich maßge­blich entwick­eln, damit Men­schen unab­hängig von ihren Aus­gangs­be­din­gun­gen bei gle­ich­er Eig­nung die gle­iche Chance auf einen akademis­chen Abschluss haben. Hierzu zählt auch das Vorantreiben der baulichen Bar­ri­ere­frei­heit, die Men­schen mit kör­per­lichen und oder psy­chis­chen Beein­träch­ti­gun­gen den Zugang zu Bil­dung ermöglicht. Nur so kön­nen bay­erische Uni­ver­sitäten und Hochschulen ihre Ver­ant­wor­tung tra­gen, allen das Recht auf Bil­dung zu gewährleis­ten.  Damit Deutsch­land und Bay­ern die Errun­gen­schaften der ver­gan­genen Jahre nicht nur für sich nutzen, son­dern im Sinne ein­er nach­halti­gen Entwick­lung in alle Welt tra­gen, ist darüber hin­aus der Zugang zu Bil­dung für geeignete Inter­essierte aus aller Welt zu gewährleis­ten. Die Ein­führung von Stu­di­enge­bühren ist hier­bei eben­so wenig zuträglich wie das Fes­thal­ten an auss­chließlich deutschsprachi­gen Stu­di­engän­gen, die eine Öff­nung für kluge Köpfe aller Nation­al­itäten ver­hin­dern. Die Inte­gra­tion von Studieren­den aus weit­en Teilen der Welt kann somit dem sich hierzu­lande immer weit­er zus­pitzen­dem Fachkräfte­man­gel ent­ge­gen­wirken. Ein abschließen­der Blick auf die Lehre selb­st macht deut­lich, wie wichtig ein Fokus auf Diver­sität in jed­er einzel­nen Lehrver­anstal­tung ist. Unter­schiedliche Aus­gangs­be­din­gun­gen, ob auf­grund von Herkun­ft, famil­iär­er Sit­u­a­tion, sozialem Umfeld, Reli­gion­szuge­hörigkeit oder der eige­nen Geschlecht­si­den­tität oder Per­son, dür­fen keinen Grund für Chan­ce­nun­gerechtigkeit darstellen. Die nieder­schwelli­gen Zugänge zum Nachteil­saus­gle­ich und weit­eren Unter­stützungs­maß­nah­men für Studierende mit Beein­träch­ti­gun­gen müssen ange­boten wer­den. Es ist an der Zeit, dass wir gemein­sam unsere bay­erische Hochschul­land­schaft vorantreiben und nach­haltig zukun­fts­fähig machen, indem wir sie an heutige Bedürfnisse unser­er Gesellschaft anpassen — damit müssen wir heute anfan­gen!

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Gründung der Arbeitsgruppe “Stärkung der Studierendenschaften”

Der Bay­erische Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) richtet eine Arbeits­gruppe “Stärkung der Studieren­den­schaften” (AG Stärkung der Studieren­den­schaften) ein. Die AG Stärkung der Studieren­den­schaften befasst sich mit der Ausar­beitung eines Beschlussvorschlags zur Stärkung der Studieren­den­schaften und entwick­elt im Anschluss eines möglichen Grund­la­genbeschlusses Umset­zungsstrate­gien.  Die Grund­lage der Arbeit der Arbeits­gruppe sind die fol­gen­den Aus­sagen:

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Unterstützung der Forderungen zur Prävention und Intervention von übergriffigem, unangemessenem und missbräuchlichem Verhalten an Musikhochschulen

Der Bay­erischen Lan­desstudieren­den­rat (BayStu­Ra) unter­stützt die Forderun­gen zur Präven­tion und Inter­ven­tion von über­grif­figem, unangemessen­em und miss­bräuch­lichem Ver­hal­ten an Musikhochschulen. Die Sprecher*innen wer­den beauf­tragt, mit dem Inhalt der Forderun­gen an die zuständi­gen hochschulpoli­tis­chen Akteur*innen her­anzutreten. Forderun­gen (PDF)

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